Handheld PCs
Wo fängt der Handheld PC (H/PC) an? Wer imstande ist, gleichzeitig, in der linken Hand auf seinem PC-Bildschirm (Mindestauflösung 480 x 240.) klar erkennbar die Gewinn-verheißende Chart-Kurve seines Aktiendepots und in der rechten Hand einen saftigen Hamburger (mit Zwiebeln und Ketchup), zu genießen, darf sich zu Recht als stolzer Besitzer eines Handheld PCs bezeichnen.
Vom Reinbeißen einmal abgesehen, wozu sich der Hamburger nach wie vor besser eignet, lassen heutige Handheld PCs für den Benutzer kaum noch Wünsche offen. Mittlerweile bieten diese technischen Wunderzwerge bei abnehmender Größe mehr Rechen-Power als den Astronauten bei der Mondlandung im Jahr 1969 zur Verfügung stand. Mit ihren Vorgängern, den stolzen Byte-Rennern von gestern, wie den ersten Palmtops, Atari Portfolio, HP 95LX, haben die Leistungsdaten der heutigen Geräte-Generation nichts mehr zu tun.
Hardware Grundlage bildet die allseits bekannte IBM-Bus-Architektur. Selbstverständlichkeiten sind Tastaturen, ob separat oder als Touchscreen und ein Spektrum von Schnittstellen (irDA, USB, Compaktflash-Slot, Bluetooth, IEEE802, usw.). Mobilfunk-Fähigkeiten (GSM, CDPD, CDMA) kommen neuerdings hinzu. Je nach Preisklasse stehen weitere Kommunikations-Optionen mit VPN, WAN, LAN und PAN zur Verfügung. Die Technik-Winzlinge brauchen kaum noch einen Vergleich mit ihren größeren mobilen Brüdern (Netbooks, Notebooks, Laptops) zu scheuen. Auch zu den kleineren Kollegen (PDA, Pocket-PC) wird, was die Leistungen betrifft, angesichts der rasanten Weiterentwicklung eine exakte Grenzziehung zunehmend schwieriger.
Betriebssystem Die Zuordnung hängt also in erster Linie von Anwendungszweck und Einsatzort ab. Dabei spielt das jeweilige Betriebssystem eine entscheidende Rolle. Auch ob es ein proprietäres OS (Windows CE, EPOC, PalmOS) oder ein offenes (Linux) ist. Nicht nur wegen der Kosten und der Handhabbarkeit. Klar ist, dass auch hier die marktbeherrschenden Hersteller möglichst durchgehend ihre eigenen Betriebssysteme unterbringen wollen, denn, im Gegensatz zu offenen Systemen, ist dem Nutzer, hat er sich einmal auf ein System festgelegt, die Möglichkeit der freien Auswahl bei Anwendungen und Dienstleistungen weitgehend eingeschränkt, auch wenn die Werbung hier mit Engelszungen anderes verspricht.
Anwendungen Der von vielen Freeware-Angeboten verwöhnte Windows-Anwender muss also lernen umzudenken, denn natürlich ist Anzahl kostenloser Anwendungen bei Windows-CE weitaus geringer.
Interoperabilität Weil Handheld PCs in der Regel nicht für sich allein stehen, sondern nur ein Glied in der täglichen Kette von Arbeitsabläufen darstellen, sollten sie kompatibel mit ihren größeren (Laptops, Desktops) oder kleineren Artgenossen (Handy, Smartphone, usw.) kommunizieren können. Und das mit möglichst vielen unterschiedlichen Systemen, sowohl geschäftlich als auch privat, denn die auf dem Handheld PC erarbeiteten Daten sollen ja möglichst schnell und fehlerfrei an die nächste Station weitergereicht oder von ihr entgegengenommen werden.